Sprechventile können in zwei verschiedene Gruppen unterteilt werden. Es gibt Ventile für tracheostomierte Patienten mit erhaltenem Kehlkopf und solche für laryngektomierte Patienten mit Stimmprothese. Zwischen beiden Arten von Sprechventilen gibt es technische und funktionelle Unterschiede.
Sprechventile für tracheostomierte Patienten mit erhaltenem Kehlkopf:
Tracheostomierte Patienten können die natürlichen Atemwege über Mund und Nase nutzen, über das Sprechventil einatmen und über die oberen Atemwege ausatmen. Da sich das Sprechventil nach der Einatmung schließt, entweicht die Ausatmungsluft über den vorhandenen Kehlkopf und ermöglicht so die Phonation.
Diese Sprechventile für tracheostomierte Patienten dürfen nicht bei Laryngektomierten verwendet werden!
Sprechventile für laryngektomierte Patienten mit Stimmprothese:
Laryngektomierte Patienten mit einer Stimmprothese können mit Hilfe eines speziellen Sprechventils ihre eigene Kompensationsstimme ausbilden. Da diese Patienten ausschließlich über das Tracheostoma atmen, muss das Sprechventil während des Atmungsvorgangs geöffnet bleiben, um einen ungehinderten Luftaustausch zu gewährleisten.
Aus diesem Grund werden Sprechventile für laryngektomierte Patienten entweder bewusst mit dem Finger geschlossen, um Sprache zu erzeugen (PRIMEDIAIR®-PHON) oder sie funktionieren mit einer speziellen Ventilmembran, die aufgrund des erhöhten Ausatmungsdrucks bei der Phonation die Ausatmungsluft über die Stimmprothese umleitet, ansonsten aber offen bleibt (PRIMEDI RESISTANCE VALVES).
Diese Sprechventile können auch von tracheostomierten Patienten mit intaktem Kehlkopf verwendet werden.